ÜBER UNS

Alles begann auf einem Flohmarkt

... als ich, Aglaja, zufällig wunderschöne Originalnoten von 1922 in die Hände bekam, die meine Neugier weckten und meine Passion für die 20er Jahre initiierten. Die Noten waren absolut perfekt erhalten, auf einem leuchtend-rot gehaltenen Deckblatt tanzte beseelt ein Paar – sie im knielangen Kleid der Mode der Zeit. Sogar das Papier fühlte sich edel an und das Lied war die richtige Mischung aus Romantik und Augenzwinkern.

Etwa zeitgleich ging ich bei einem Engagement mit dem Pianisten Papa Joe Buschmann und seinem Salon-Orchester im „Klimperkasten“ in Köln erstmalig auf Tuchfühlung mit Hits der Roaring Twenties und war total fasziniert von der Frische, Originalität und Zungenfertigkeit dieser Songs.  

Im Überschwang dieses tollen Konzerts entstand zusammen mit Joe die Idee zur Gründung eines Salon-Quartetts, drei Musikerinnen, die auch singen würden, und ihm am Klavier. Dass ihm gerade ein Fundus von Originalnoten angeboten wurde, den wir kaufen konnten, schien ein gutes Zeichen zu sein.

Ich fragte Edith und Nadine, beide musikalische Weggefährtinnen und famos auf ihren Instrumenten, ob sie Lust zu diesem Projekt hätten. Sie ließen sich sofort begeistern, besonders von der Idee, diese spritzige Musik auch dreistimmig zu singen.

Nach intensivem Brainstorming schien uns der Name „Die Schmonzetten“ passend – „Schmonzes“ ist jiddisch für kleine, kitschige Lieder. Wir spielten einige Jahre viele Konzerte in dieser Besetzung. Joe, der eine authentische Koryphäe auf dem Gebiet war, suchte die Stücke aus und richtete sie musikalisch für unsere spezielle Besetzung ein. 

Doch nach einiger Zeit wollte sich Papa Joe altersbedingt zurückziehen. Plötzlich war unklar, ob das vielleicht das Ende der Schmonzetten sein würde, denn auf einmal fehlte uns nicht nur der Pianist sondern auch der Arrangeur, denn unsere dreistimmigen Songs waren ja quasi unser Herzstück und sie hatte bis dahin allein Joe verantwortet.

Aber wir wollten auf jeden Fall weitermachen und fingen an, fieberhaft nach einem neuen Pianisten zu suchen. Menschlich und musikalisch liebäugelten wir schnell mit dem Jazzer Ulrich, mit dem wir schon bei anderer Gelegenheit auf der Bühne gestanden hatten. Er zögerte, doch wir wollten es unbedingt ausprobieren und schon bei unserem ersten gemeinsamen Konzert überzeugte er sich, uns und das Publikum sofort mit seinem Gespür für den Stil der 20er Jahre und seinem Humor. 

Blieb noch die drängende Frage der Arrangements – es lockten viele tolle Nummern aus unserer stetig anwachsenden Sammlung von originalen Best-of Alben! So begann ich, Aglaja, mich aus Notwendigkeit und Neugier der Aufgabe zu widmen, die Lieder für unsere Besetzung (drei Stimmen und vier Instrumente) anzupassen. Zunächst orientierte ich mich an Joes Stil, arbeitete mich aber schnell ein und fand bald zu unserem heutigen Schmonzetten-Sound.

Jetzt lagen zum ersten mal Konzept, Stückauswahl und Arrangement in einer Hand (Aglaja hat den dramaturgischen Gesamtüberblick) und wir alle begannen damit, themenorientiert nach Texten und Stücken zu recherchieren. In uns verstärkte sich das Gefühl, dass diese verrückten 15 Jahre zwischen 1918 und 1933 viel mit unserer eigenen Identität zu tun haben. Die Entscheidung, jedem unserer Programme einen Fokus zu geben, war für uns wie eine Initialzündung: es war der Umschwung von Spaß-Konzerten zu Abenden mit Tiefgang (und Spaß ;-).

Damit wurden Die Schmonzetten sozusagen neu geboren.

Seitdem lieben wir es, Schwerpunkte zu setzen und entwickeln regelmäßig neue Revuen. Je tiefer wir in die Materie eintauchen, desto mehr sind wir von den Parallelen zwischen damals und heute fasziniert. Wir sind inspiriert von dem Mut dieser Epoche, der die Kraft hat, uns auch heute zu motivieren.

Inzwischen sind wir vier seit langem ein eingespieltes Team, das mit Herzblut, Können und Magie die Stimmung der 20er auf die Bühne bringt.

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